Lions Club Gera

c/o Victor’s Residenz-Hotel Gera
Berliner Straße 38
07545 Gera
fon: +49 (365)8303930
fax: +49 (365)8303931
e-mail:  info(at)lions-gera.de


Facebook

Neuigkeiten vom Lions Club Gera


01.06.2017

Gefühlte Zufriedenheit

Das Glück - der Traum - die Realität
Von Wulf Mämpel | Stellv. Chefredakteur | LION Mai 2017

Wie zufrieden ist der Mensch? Seit uralten Zeiten wird diese Frage nicht wirklich beantwortet: Denn es ist wohl wahr, dass diejenigen, die mehr haben, noch mehr begehren. Ist es also schon Habgier, wenn jemand erfolgreich sein möchte, gut verdient und nach einem gewissen Luxus strebt? Ehrgeiz ist ja sicher positiver als Geiz! Wir leben daher munter mit Analysen, Umfragen, Trends und Statistiken - über das Wahlvolk, die Schüler, über Senioren und Fußballer-Gehälter, über Boni und wann und wie wir unsere Freizeit gestalten. Sind die Ergebnisse dann das Zündfeuer für eine Neidgesellschaft? Ist der medial befeuerte Neidfaktor Ursache für den grassierenden Erfolg der Populisten? Beständige Unzufriedenheit also auf hohem Niveau Ausschlaggebend sind wohl die Bedürfnisse eines jeden Einzelnen, denn wir verändern uns ein Leben lang. Der Erfolg hat viele Väter und Mütter: Können, Fleiß, Zufall, Fortune, Pünktlichkeit,Charme, Wissen, Ausdauer, Gesundheit, die passende Vakanz (und vieles weitere mehr). Aber auch  Neid und Missgunst beschleunigen die Unzufriedenheit. Wer in einem silbernen Bett schläft, hat goldene Träume. Die Gier nach dem Gold scheint nie zu stillen zu sein, sie ist eine dieser menschlichen Realitäten, die wir nur unzulänglich bekämpfen können. Es sei denn, wir sind bereit, uns zu engagieren, anzupacken, mitzumachen und nicht wegzuschauen vor den Problemen um uns herum.
Also Solidarität, Emphase, Altruismus. Diese humane Haltung hat Melvin Jones vor 100 Jahren in Chicago erkannt, als er Lions International gründete. In über 200 Ländern der Erde sind heute Menschen aktiv, die begriffen haben, dass das eigene Glücklich-Sein im Glücklich-Machen anderer liegt!
Hand aufs edle Herz: Wer ist so stark und innerlich ausgeglichen, nichts anderes zu verlangen, als er hat? Oscar Wilde hat es augenzwinkernd beschrieben, dieses Gefühl, das oft in uns nagt: „Man versehe mich mit Luxus, auf alles Notwendige kann ich dann verzichten.“ Ich meine: Wer immer mehr will, sollte seine Einstellung ändern, sonst wird er wohl nie zufrieden sein. Zufriedenheit kommt von der Fähigkeit zu genießen, wie die Häppchen eines köstlichen Essens. Das Wichtigste jedoch ist die tiefe Beziehung zum Partner, zu Kindern und zu echten Freunden. Denn das Leben wird erst mit anderen wirklich schön. Die Zufriedenheit tritt im Leben nicht automatisch ein, sondern sie muss sich in dem ständigen Kampf mit der Unzufriedenheit behaupten - wie das unendliche Spiel zwischen Gut und Böse. Zufriedenheit ist sehr anstrengend und befindet sich ständig in „guter Gesellschaft“: wie die Demokratie, die Wahrheit, die Gerechtigkeit, die Treue und das Wetter. Problemfelder sind das allemal und doch wert, immer wieder vehement verteidigt zu werden. Wer mit 20 nicht schön, mit 30 nicht stark, mit 40 nicht klug, mit 50 nicht reich ist, der kann nicht mehr darauf hoffen - so Martin Luther. Gerade in der Familie, im Beruf und im Freundeskreis prägt die Zufriedenheit den individuellen Erfolg jedes Menschen von der Jugend bis zum hohen Alter. Wahrscheinlich kann man Zufriedenheit nicht anordnen, sie muss erfahren werden und gewollt sein. Axel Munthe sagte es so: „Alles, was uns wirklich nützt, ist für wenig Geld zu haben, nur das Überflüssige kostet viel.“





 
® Lions-Club Gera